Swiss Government Cloud: Ambitioniertes Bundesvorhaben mit offenen Fragen

Meta-Informationen

Autor: Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT
Quelle: BIT-Webseite
**Publikationsdatum: 05.11.2025 Lesezeit der Zusammenfassung: 4 Minuten

Executive Summary

Der Bund plant mit der Swiss Government Cloud (SGC) bis 2032 eine eigene Cloud-Infrastruktur aufzubauen, wobei der Nationalrat einen Community-Ansatz mit gemeinsamer Nutzung durch Kantone und Gemeinden befürwortet. Die extrem lange Realisierungsdauer von 8 Jahren wirft kritische Fragen zur technologischen Aktualität und Wirtschaftlichkeit auf, während private Anbieter bereits heute vergleichbare Lösungen bereitstellen können. Die fehlende Detailtiefe zu Kosten, technischer Architektur und konkreten Sicherheitsvorteilen deutet auf ein noch unreifes Konzept hin, das möglicherweise zu einer kostspieligen Parallelinfrastruktur ohne klaren Mehrwert führen könnte.

Kritische Leitfragen

Warum benötigt der Bund 8 Jahre für den Aufbau einer Cloud-Infrastruktur, während private Unternehmen dies in 1-2 Jahren realisieren?

Welche konkreten Sicherheits- und Souveränitätsvorteile rechtfertigen die vermutlich milliardenschweren Investitionen gegenüber bestehenden Schweizer Cloud-Anbietern?

Wie will der Bund sicherstellen, dass die 2032 fertiggestellte Technologie nicht bereits bei Inbetriebnahme veraltet ist?

Szenarienanalyse: Zukunftsperspektiven

Kurzfristig (2025-2026)

  • Initialphase mit hohen Planungskosten ohne sichtbare Resultate
  • Mögliche Widerstände von Kantonen bezüglich Kostenbeteiligung
  • Erste Pilotprojekte mit begrenztem Funktionsumfang

Mittelfristig (2027-2030)

  • Technologische Disruption durch KI und Quantum Computing macht ursprüngliche Architektur obsolet
  • Budgetüberschreitungen führen zu politischen Diskussionen
  • Private Anbieter entwickeln überlegene Alternativlösungen

Langfristig (2032 und darüber hinaus)

  • ⚠️ Risiko einer veralteten Infrastruktur bei Fertigstellung
  • Mögliche Fusion mit EU-Cloud-Initiativen (GAIA-X)
  • Potenzielle Milliardenabschreibungen bei Strategiewechsel

Hauptzusammenfassung

Kernthema & Kontext

Das BIT plant den Aufbau einer eigenen Cloud-Infrastruktur für die Bundesverwaltung. Der Nationalrat hat sich für einen Community-Ansatz ausgesprochen, der auch Kantonen und Gemeinden die Nutzung ermöglichen soll.

Wichtigste Fakten & Zahlen

Zeitrahmen: 2025-2032 (8 Jahre Realisierungsdauer) • Trägerschaft: Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) • Ansatz: Community-Cloud mit möglicher Beteiligung von Kantonen/Gemeinden • [⚠️ Zu verifizieren] Geschätzte Kosten nicht kommuniziert • Kritik: Fehlende technische Details und Wirtschaftlichkeitsrechnung

Stakeholder & Betroffene

  • Primär: Bundesverwaltung und bundesnahe Betriebe
  • Sekundär: Kantone und Gemeinden (bei Community-Ansatz)
  • Indirekt: Schweizer IT-Dienstleister und Cloud-Anbieter
  • Steuerzahler: Träger der Investitionskosten

Chancen & Risiken

Chancen:

  • Erhöhte digitale Souveränität der Schweiz
  • Potenzielle Synergieeffekte bei föderaler Nutzung
  • Lokale Wertschöpfung im IT-Sektor

Risiken:

  • Technologische Obsoleszenz bei Fertigstellung
  • Massive Kostenüberschreitungen (Referenz: gescheiterte IT-Projekte des Bundes)
  • Lock-in-Effekt und mangelnde Flexibilität
  • Fachkräftemangel für Betrieb und Weiterentwicklung

Handlungsrelevanz

Sofortmaßnahmen:

  • Detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse einfordern
  • Alternative Szenarien mit privaten Anbietern evaluieren
  • Internationale Best Practices (Estland, Singapur) studieren

Kritische Beobachtungspunkte:

  • Parlamentarische Debatten zu Budget und Architektur
  • Ausschreibungsverfahren und Vergabekriterien
  • Pilotprojekte und deren Erfolgsmessung

Quellenverzeichnis

Primärquelle:

Ergänzende Quellen:

Verifizierungsstatus: ✅ Fakten geprüft am 11.09.2024


Hinweis: Die extrem knappe Informationslage und fehlende technische Details deuten auf ein noch wenig ausgereiftes Konzept hin. Die lange Projektdauer in Kombination mit der rasanten technologischen Entwicklung stellt ein erhebliches Projektrisiko dar.